Freilaufende Katze soll unfreiwillig zwei Wochen in der Wohnung bleiben, um eine fremde Spur zu verlieren...

Ist das Tierquälerei - Egoismus des Menschen -
Schutz und Fürsorge für das Tier?

 

Ich möchte hier kurz meine persönliche Erfahrung nach unserem Urlaub schildern. Eure Meinungen hierzu würden mich sehr interessieren.
Wer antworten möchte, kann das Gästebuch dazu gern benutzen.

Vielen Dank schon einmal im voraus!

Während des dreiwöchigen Urlaubes wurden unsere Katzen
- Mäxchen, Minka und Mohrle - durch unsere Nachbarn betreut
und beaufsichtigt.
Sie erhielten Futter und Wasser in ausreichendem Maße im Vorgarten
und im Hausgarten unseres Hauses.
Ins Haus selbst durften sie allerdings während unserer Abwesenheit
nicht. Dies haben wir nun bereits zwei Jahre erfolgreich praktiziert.
Doch nach unserer diesjährigen Rückkehr aus den Ferien erlebten wir
eine Überraschung:

Minka und Mohrle - die beiden Kätzinnen - *begrüßten* uns gleich bei
unserer Ankunft. Mäxchen - der Kater - jedoch ließ sich ganze neun
Tage
Zeit, eh' er es für nötig hielt, sich zurück zu melden.

Wir waren in dem Glauben, seine 'Sturm und Drangzeit' sei mit 15
Jahren, die er bereits auf dem Buckel hat, längst überstanden.
Gedanken wie - er wurde überfahren, er hat etwas Vergiftetes gefressen,
er hat ein neues Zuhause gefunden - gingen uns durch den Kopf.

Als er dann nach neun Tagen plötzlich in unserem Garten auftauchte,
konnten wir ihn ins Haus locken.
Wie wir sofort feststellten, hatte er in der Tat eine neue Bleibe gefunden,
denn er trug ein buntes Halsband mit einem silbernen Glöckchen daran.

Unsere Katzen trugen stets Floh-Halsbänder mit Namenanhänger dran um
den Hals. Da sie diese jedoch oft bei ihren Streifzügen verloren, haben wir
davon abgesehen, ihnen neue anzulegen, da unsere Tiere weder Flöhe,
Zecken noch anderes Getier mitbrachten und zudem im weiteren Umkreis
jeder wusste, wo sie hingehörten.

Nun hatte sich aber dennoch ein Tierliebhaber darüber hinweg gesetzt und
gemeint, für unseren Kater sorgen zu müssen.

Wir haben daraufhin sogleich alle drei Katzen mit Halsband und Adressenanhänger
versorgt.
Nun stand uns die schwere Aufgabe bevor, Mäxchen, der die Freiheit gewöhnt
ist, 14 Tage im Haus zu halten, damit er die Spur zu seiner 'Pflegestelle' erfolgreich verliert.

Wie erwartet, protestierte er so laut er nur konnte und ließ sich nur sehr schwer
beruhigen. Sogar nachts - wenn er wach wurde -schrie er erbärmlich.

Nach zweieinhalb Tagen *HAFT* tat er uns so furchtbar Leid, und wir entließen
ihn wieder in die geliebte Freiheit.
Auf der Terrasse lief er als erstes zum Wassernapf, der dort im Sommer aufgestellt
ist, danach beroch er die Sträucher im Garten ausgiebig, wie um sich den Geruch
zu merken, bevor er dann über den Gartenzaun sprang und davon lief.

Nun hoffen wir sicherlich, Mäxchen kommt wieder jeden Tag nach Hause wie bisher.

 

Anmerkung:

In der Literatur steht, um eine Katze ans Haus zu binden - d. h., nach einem
Umzug die Spur zur alten Wohnung zu verwischen - solle man sie unbedingt
14 Tage strikt im Haus halten. Erst danach sei die Gefahr gebannt, die Katze
könne ihre alte Fährte wieder aufnehmen und zurück laufen.
Dies mag bei kleinen Katzen und ruhigen Tieren funktionieren, aber nicht bei
einem Stubentiger, der 15 Jahre niemals unfreiwillig von seinem Menschen
ans Haus gebunden wurde.
In einem solchen Fall - wie auch dem unsrigen - halte ich diese Maßnahme für
ungeeignet, da sie beinahe an Quälerei stieß oder an Egoismus des Halters,
die Katze um keinen Preis verlieren zu wollen.

 Diesen Bericht schrieb ich im Juli 2005 -

© Helga Salfer